Bernadette Dewald_Visuelle Kunst_Wien English | Home | Kontakt 
aus: Art protects -------------------------------------------------->


Art protects, Video Hi8, A 1993
Diese Arbeit entstand im Rahmen des Projekts “Art protects Rainforest”, das KünstlerInnen mit der Aufgabe betraute, die Buchstaben des Wortes "Rainforest" zu bearbeiten. Dem Organismus des Regenwaldes ist hier ein künstlicher Organismus, nämlich der eines Computerprogrammes gegenüber gestellt. Die Bewegung entstand durch die Eigendynamik eines an sich für statische Graphikentwürfe konzipierten Programmes, welches, um ein vorher festgelegtes Bild aufzuzeigen, einen vollkommen eigenständigen Farbaufbau vornimmt, bis die gewünschte Vorlage erreicht ist. Art Protects ist in seiner Konzeption nichts anderes als 10 graphische Entwürfe auf einem "Blatt", diie übereinander gelegt wurden. Die Bewegung führt das Programm aus, das die Entwürfe Stufe für Stufe aufbaut. Es entwickelt dabei eigene, nicht beeinflußbare Farbübergänge von einem Buchstaben zum nächsten. Die - für gegenwärtige Ansprüche - geringe Geschwindigkeit der Computerprozessoren zu Beginn der 90-Jahre wurde dabei zum integralen Baustein der Arbeit.
Frequenzdifferenzen, die durch die filmische Abtastung des Bildablaufes vom Computermonitor ins Spiel kommen, erzeugen Irritation und Nervosität, und die sich wiederholende Phrase ART PROTECTS wird gleichermaßen zur Frage wie zu einer magischen Formel. Basis für den Ton ist der Soundtrack des Filmes “Tarzan in New York”. Der implizite Bruch im Titel dieses Movies ist ein Symptom für die Grenzzone , an der sich art protects auf der Suche nach den Codes für das “Organische” bewegt. Wo beginnt “Natur”, wo hört sie auf, wo “stirbt” sie? Die Tarzane der Audiospur sammeln sich im Chor der Klage um Unwiederbringliches.

© 2008