ON_OFF. Eine Raumstudie mit drei Performerinnen und einer Videokamera, Videoperformance 30 min, Wien 2001, mit Katharina Bamberger, Bernadette Dewald, Veronika Zak
Die Akteurinnen agieren in einem Setting mit integrierter Handkamera und synchroner Videoprojektion. Die unmittelbare Signalübertragung ermöglicht den BetrachterInnen den Zugang zu Perspektiven, die ihnen üblicherweise versperrt sind und durchbricht damit kodierte Wahrnehmungsformen. Die Simultanprojektion löst die Erfahrung des einen Blickes durch die Zwischenschaltung eines zweiten Bildes derselben Situation auf und öffnet parallel dazu den Raum. Diese Öffnung durchläuft unterschiedliche Ebenen wie Verdoppelung oder Umkehrung von Perspektiven und Plateaus der Nähe und Distanz. Das Element der Erinnerung wird durch die Videoprojektion ins Sichtbare transformiert: Eine Kamera als “Erinnerungsmaschine” nimmt im aktuellen Setting Einfluss auf die Zeiterfahrung von Performerinnen und ZuschauerInnen. Das parallele Bild verweist sowohl auf eine “andere” Gegenwart wie auch auf die Dokumentation und damit auf die Zukunft. Die nachträgliche Kombination der Aufnahmen der Performance-Kamera mit der Sicht einer Kamera aus der Perspektive der Zuschauer resultiert in einer Montage, die die Grundelemente der Performance ein weiteres Mal verdichtet.